Stadtplan Festenberg

Es war mal wieder soweit. Mit einigen Wochen Verspätung, nach einer gut überstandenen, schweren Operation, konnte ich im Juli 2002 wieder mal Festenberg besuchen. Wie immer ist die Zeit dort für die vielen Besichtigungsfahrten und Besuche in Stadt und Land viel zu kurz. Doch klappte es diesmal, daß ich mir alle Stadtgeblete mal ansehen konnte, um festzustellen, was sich an Bautätigkeiten seit 1945 getan hat.
Dabei kam mir der Gedanke, diese neu erschlossenen Gebiete den Festenberger Heimatfreunden mal aufzuzeichnen. Diese Idee fand bei meinen Freunden Maria und Herbert Obieglo sofort Anklang. Mit deren tatkräftiger Hilfe konnte ich dann nachstehenden Bericht erstellen.
Liebes Ehepaar Obleglo, für eure selbstlose Hilfe meinen herzlichsten Dank.
Die Neubaugeblete sind im Festenberger Stadtplan schraffiert gekennzeichnet.
1. Zwischen dem ev. Friedhof und dem Feldweg nach Winkelmühle stehen 55 Familienhäuser, weitere werden noch errichtet. Kanal- und Straßenbau noch nicht erfolgt.
2. Hinter dem ev. Friedhof im freien Feld zwischen Weg nach Winkelmühle und der Trebnitzerstr. entstand die Waldsiedlung mit 64 Reiheneigenheimen.
3. Auf der linken Seite der Trebnitzerstr., beginnend hinter der Tischlerei Schwefel, 27 Wohnhäuser und einige Handwerksbetriebe.
4. Rechts und links der Erlengrundstr., beginnend hinter dem kath. Friedhof links bis zum Bauern Klose und rechts bis zum Bauern Grabis, 40 Wohnhäuser mit Handwerksbetrieben.
5. Zwischen kath. Friedhof, Arlt Mühle und Bauunternehmung Titze, 50 Wohnhäuser, Handwerksbetriebe. Der Judeberg ist weg, der Sand restlos verbaut.
6. An der Breslauerstr., hinter den Häusern Späte, Gruhn, Titze, ein neuer Schulkomplex mit Turnhalle.
7. Breslauerstr. linke Seite, hinter Schwarz Männe, Dugas, Gerlach, Haase bis an die Bache, eine Arbeitersiedlung für 85 Familien.
8. Im Anschluß auf der gleichen Seite bis zur Bahnstrecke 8 Wohnhäuser und 4 Betriebe.
9. Hinter dem NSV-Schulgrundstück bis fast zur Bahnstrecke nach Neumittelwalde, eine Siedlung mit 49 Einfamilienhäusern.
10. Muschlitz. 38 Familienhäuser, teilweise mit Handwerksbetrieben.
11. Festenberger Kulturhaus mit Gelände.
12. Autoreparatur und A.I.V.
13. Am Sportplatz, 7 zusätzliche Häuser.
14. Hinter dem Sportplatz und rechts hinter der Walkerstr. die Wohnsiedlung "Wesätka" mit 63 Häusern.
15. 49 Häuser an der Walkerstr.
16. Zwischen Bismarckstr. (Krause, Schwerin) und der ev. Schule, sowie im Möller Garten, 20 Wohnhäuser.
17. Graf Heinrich Straße, 26 Einfamilienhäuser.
18. Hinter der Graf Heinrich Straße und an der Oelserstr. zieht sich eine große Siedlung mit 103 Einfamilienhäusern den Berg in Richtung Sandraschütz hinauf.
19. An der Oelserstr. wurden beidseitig bis in die Nähe von Sandraschütz 27 Wohnhäuser errichtet.
20. Hindenburgstr. und Verbindungsstraße zur Graf Heinrich Straße, 14 Wohnhäuser, darunter Wohnhaus Fam. Obieglo.
21. Zwischen der Langen Gasse, Unterring und der Gartenstr. 5 große Mehrfamilienblöcke.
22. Zwischen Scharnhorst- und Posenerstr. ein großer Mehrfamillenblock.
23. Posenerstr., Lückenbebauung 9 Wohnhäuser.
24. Annabergstr. und dahinter 25 Einfamilienhäuser.
Direkt am Bahnhof wurde ein Wohnblock für 63 Familien errichtet.
Als Ersatz für die abgebrannten Wohn- und Geschäftshäuser im Zentrum der Stadt wurden in den Nachkriegsjahren folgende Gebäude errichtet: Schloßstr. (Lange Gasse) 3 Wohnblöcke mit 24 WE, 72 WE, 24 WE sowie das Warenhaus. Unterring, 2 Wohnblöcke mit 24 WE und 12 WE. Oberring, (Post) Wohn- und Geschäftsblock mit 48 WE. Oberring, (Michel, Pintaske) Wohn- und Geschäftshaus mit 8 WE und bei Binner Fritz ein Wohnblock mit 30 WE. Weitere Einzelbauten wurden an verschiedenen Straßen und sogar Feldwegen am Rande der Stadt errichtet, darunter pompöse, protzige Bauten.
Der Gesamteindruck von Festenberg heute: Durch die Bautätigkeit in den neuen Wohngebieten sind viele sehr ansehnlich gewor- den. Das Zentrum ist durch die tristen, dunklen Wohnblöcke, das Nichtvorhandensein von Geschäften und Lokalen und der teilweise nicht renovierten Altbauten ein trauriger Anblick.

Quellennachweis:
Auszug aus dem Groß Wartenberger Heimatblatt 1/2003, Schwäbisch Gmünd/Alfdorf, jetzt Helmut Preußler Verlag, Dagmarstraße 8, 90482 Nürnberg. Jahresabo 22,60 Euro

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