Die Gemeinden von Schlesien
Die Ortsbeschreibungen sind, soweit nicht anders vermerkt, aus dem Schlesischen Ortschaftsverzeichnis von 1913. Einwohnerzahlen in [] sind bereits im zugehörigen Ort mitgezählt

Name Ortsliste 1913 Geschichte Kreis
RUDELSTADT
Marktflecken mit Garnbleiche und Ziegelei + Rittergut (mit Bergschmiede) :Kreis,Amtsgericht Bolkenhain 13,5 km; kath Kirche Kupferberg; Amtsbezirk, Standesamt, evang Kirche Rudelstadt Kr. Bolkehain;1464+36 Einw.
RUDOLFSWALDAU
Dorf (mit Kolonie Försterhäuser 53 Einwohner) und Forstgutsbezirk: Kr. Waldenburg 21 1/2 km; Postbestellanstalt kath. Kirchspiel Oberwüstegiersdorf 7 km; Eisenbahnstation Königswalde 3 1/2 km; Amtsgericht evangl. Kirchspiel NdrWüstegiersdorf 6 km; Amtsbezirk Rudolfswaldau + Hohe Eule; Standesamtsbezirk NdrWüstgegiersdorf + Wüstewaltersdorf; 764 + 0 Einwohner
RYBNIK
Stadt (mit Irrenanstalt und Ziegelei) Kreis Rybnik Amtsgericht Rybnik Amtsbezirk: Rybnik Standesamt: Rybnik evang.Kirche: Rybnik kath Kirche: Rybnik Einwohner: 11656
SACRAU
Dorf und Rittergut: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 24 km; Post, Amtsbezirk, Standesamt, kath Kirche, ev. Kirche Goschütz (Kreis Groß Wartenberg) 3 km; Eisenbahn Bukowine 8,5 km; Amtsgericht Festenberg 7 km; Einwohner: 82 + 13
SAGRITZ
Dorf: Kreis, Amtsgericht WOHLAU 11 km; Post LEUBUS (Kr. WOHLAU) 5 km; Eisenbahn MALTSCH 8 1/2 km; Amtsbezirk, Standesamt PRAUKAU; ev. Kirchspiel MONDSCHÜTZ; kath. Kirchspiel STÄDTEL LEUBUS; 167 Einwohner.
SALISCH
Dorf + Rittergut: Kreis, Amtsgericht GLOGAU 25 km; Post, Amtsbezirk, Standesamt SALISCH; Eisenbahn DRIEBITZ 10, LINDEREI (i. Bau) 1 1/2 km; ev. + kath. Kirchspiel ALTSTRUNZ; 311 + 97 Einwohner.
SANDRASCHÜTZ
Dorf: Kreis Groß Wartenberg 19,5 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation, Amtsgericht, Standesamt, kath. Kirche, evang. Kirche Festenberg (Kr Groß Wartenberg) 2,5 km; Amtsbezirk Groß Schönwald; Einwohner: 140
1791 ist es als Kolonie durch den Besitzer von Schönwald, Friedrich Ferdinand Graf von Sandretzky, angelegt. Die dort ansässigen Dresch- und Hofegärtner waren erbuntertänig. Sie erhielten zunächst ungefähr 130 Hektar steuerfreien Forstgrund und konnten darauf sechs Kolonistenstellen gründen. 1795 wurden weitere 15 Stellen gegründet. Danach bis 1800 eine weitere Stelle und 1803 ebenfalls eine Kolonistenstelle.
SAUERWINKEL
Kolonie [Nieder Stradam]: Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 10 km; Post, Eisenbahn Stradam (Kreis Groß Wartenberg) 5,5 km, Bahnhof 4,5 km; Einwohner: [32]
SAWADE
Dorf + Forsthaus [KRAMPE]: Kreis, Amtsgericht, Eisenbahn, ev. + kath. Kirchspiel GRÜNBERG 7, Hauptbahnhof 6 km; Post SAWADE; Amtsbezirk, Standesamt KÄMMEREI GRÜNBERG; 933 [+ 5] Einwohner.
SBITSCHIN
Dorf und Rittergut: Kreis, Amtsgericht Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 16 km; Post, Standesamt, kath Kirche Trembatschau 2,5 km; Eisenbahn Perschau 10 km; Amtsbezirk Fürstlich Neudorf; ev. Kirche Droschkau; Einwohner: 109 + 58
SBITZE
Kolonie [DAMMER]: (ab 1939 GRANITZ) Kreis NAMSLAU 17 1/2 km; Post STERZENDORF (Kr. NAMSLAU) 6 km; Eisenbahn DAMMER (Kr. NAMSLAU) 6 km; [141 Einwohner].
SCHAKANAU
Dorf und Rittergut: Kreis, Amtsgericht, ev. Kirche: Gleiwitz Post, Eisenbahnstation: Schakanau Amtsbezirk, Standesamt: Schalacha rk. Kirche: Ziemientzitz Einwohner: 709 + 122
SCHEPPANOWITZ
Dorf und Rittergut: Kreis , Amtsgericht, evang.Kirche, kath Kirche = Falkenberg Oberschlesien; Standesamt SchloßFalkenberg; 212 + 107 Einwohner
SCHIDLAWE
Kolonie + Vorwerk [RASCHEWITZ]: Kreis TREBNITZ 27 1/2 km; Post BARGEN (Schles.) 2 1/2 km; Eisenbahn ROGOSAWE 1 1/2 km; ev. Kirchspiel GR BARGEN; [53 + 4 Einwohner].
SCHIEROTH
Dorf (mit Chausseehaus) und Rittergut (mit Ziegelei) Kreis Gleiwitz (21 km) Amtsgericht, Eisenbahn: Tost (7km) Bahnhof 8,5 km Post, Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche: Schieroth ev. Kirche: Tost-Peiskretscham Einwohner: 484 + 154
bei KAPS, Quellennachweis für ostdeutsche Kirchenbücher kath. 1945, steht:

SCHIEROTH Kr. Gleiwitz siehe Schönrode

SCHÖNRODE Kr. Gleiwitz Kirche Allerheiligen, Dekanat Tost, Diözese Breslau Kirchenbücher seit *oo+ 1716 erhalten: *1765 - heute, oo+1766 - heute
SCHLANOWITZ
Dorf + Rittergut (mit Vorwerk): Kreis, Post, Amtsgericht kath. Kirchspiel, Eisenbahn WOHLAU 8, Bahnhof 9 km; Amtsbezirk, Standesamt SCHLANOWITZ; ev. Kirchspiel WERSINGGAWE; 117 + 32 Einwohner.
SCHLAUPE
Dorf (mit Ziegelei) und Zollhaus [Rittergut Groß Kosel]: Kreis, Post, Amtsgericht, Eisenbahn, ev. Kirche Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 6 km, Bahnhof 8 km; Amtsbezirk Schloß Wartenberg; Standesamt Mechau; kath Kirche Türkwitz; Einwohner: 545 [+ 4]
SCHLAUPHOF
Rittergut Kreis:Liegnitz Amtsgericht:Liegnitz Amtsbezirk:Kroitsch Standesamt: Schlauphof evang.Kirche: Seichau kath Kirche: Schlaup Einwohner 162
SCHLEISE
Dorf + Rittergut (mit Forsthaus): Kreis, Post, Amtsgericht, ev. + kath. Kirchspiel, Eisenbahn GROß WARTENBERG (Bez. BRESLAU) 4 1/2 km; Bahnhof 3 km; Amtsbezirk, Standesamt SCHLEISE; 672 + 48 Einwohner.
Das Dorf gehörte dem Bistum Lebus. Am 1. Juni 1260 wurde es von Bischof Wilhelm Lebus zu deutschem Recht ausgesetzt. Die Aussetzungsurkunde ist zu Schleise selbst von zwei Lebuser Domherren bezeugt und vom Bischöflichen Notar Konrad ausgefertigt worden. In der "Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus und des Landes gleichen Namens" von Siegmund Wilhelm Wohlbrück (Bd. 1, S. 132) steht der Wortlaut nach einer Abschrift aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Das Original ist schon um 1900 nicht mehr vorhanden. Schleise ist nach Meinung von Franzkowski dem Bistum Lebus bereits von den ersten schlesischen Herzögen geschenkt worden. Es ist somit eins der Dörfer aus dem Kreisgebiet, das eine sehr lange und alte Geschichte aufzuweisen hat und nachweisen kann.
Der Lebuser Bischof Johann von Borschnitz legte 1400 ein Stiftsregister an. Nach diesem hatte Schleise 50 Hufen. Davon besaß der Bischof 8 Hufen für ein Vorwerk. Diese acht Hufen konnten die Bauern aber für einhalb Schock selber nutzen. Fünf Hufen hatte der Schulze. Sie gehörten zur Scholtisei. Von den 37 Zinshufen gab jede 6 Scheffel Hafer, 4 Scheffel Roggen, 2 Scheffel Weizen und 1 Vierdung, zur Hälfte dem Pfarrer, zur Hälfte dem Bischof, zu Zehnt und Zins; ferner von jeder Hufe 1 Huhn dem Bischof und 1 Huhn dem Pfarrer. Die Bauern arbeiteten viermal im Jahr, wie es üblich war. 28 waren es insgesamt. Sie besaßen jeweils zweieinhalb, eineinhalb oder eine Hufe. Die meisten hatten slawische Namen: Panguski, Peczoski (Pietzonka), Goliski (Galinski), Hastiri, Nowant (Nowak). Das zu Schleise gehörende Dorf Gonsow lag südlich des Ortes. Es gehörte ebenfalls zum Bistum Lebus. Der Ort Gansow ist untergegangen. Nur im Namen eines Waldbezirkes überdauerte "Gansow" die Zeit.
1549 hatte sich Freiherr Joachim von Maltzan, der damalige Standesherr von Wartenberg, in unrechtmäßiger Weise Schleise angeeignet und zu seinem Kammergut gemacht. Die Schleiser Bauern mußten nun dem Maltzan den Zins entrichten. Nach einem Urbar von 1666 zahlten die Schleiser Bauern an die Herrschaft Wartenberg 78 Taler, 24 Groschen in bar, 2 Malter 10 Scheffel Weizen, 6 Malter 1 Scheffel Roggen, 8 Malter 11 Scheffel Hafer, 70 Hühner, 8 Schock 3 Mandeln Eier, 10 Stück Gespinnst umsonst und 51 Stück gegen Lohn. Im 16. Jahrhundert gelangte die ehemals selbständige Pfarrgemeinde infolge der kirchlichen Umwälzungen vollends zur Parochie Wartenberg. Es begann wie mit allen Gemeinden der Standesherrschaft auch in Schleise ein dauernder Wechsel der religiösen Zugehörigkeit, je nach Ansicht und Zugehörigkeit des Standesherrn. Auf die zum protestantischen Glauben hinneigenden von Maltzan folgten die katholischen Burggrafen von Dohna, und so bekam 1598 Schleise wieder eine eigene katholische Pfarrei. 1633 wird die Kirche aber wieder evangelisch, muß aber bald danach wiederum katholisch geworden sein. Im Archidiakonal-Visitationsbericht von 1651 wird berichtet, daß die Kirche dem Apostel Mathäus geweiht sei, Kirchweihfest ist am Sonntag nach Mathäus, also im September. Gottesdienst wird jeden 3. Sonntag gehalten, drei Glocken sind vorhanden, der Pfarrer hat zwei Gärten, der Kirchschullehrer einen Garten. Das dem Matthias-Stift gehörende Kunzendorf ist eingepfarrt, Nach einem Bericht aus dem Jahre 1666 war die Kirche ganz aus Holz gebaut und dem Erzengel Michael geweiht. Kirchweihfest war am Sonntag nach dem St.-Michaels-Tag, also Ende September. Ein neuer Altar zeigte das bis in die Neuzeit erhalten gebliebene Bild des Erzengels Michael. Außer dem Schulzen (!) waren alle Einwohner katholisch. Vom 4. Dezember 1793 datierte ein Inventarverzeichnis der Schleiser Kirche. Darinnen wird "ein neugebautes Pfarrhaus, das zugleich zum Schulhause dient" aufgezählt. Unter dem Groß Wartenberger Stadtpfarrer Ignaz Kupietz (1845 bis 1876) wurde in Schleise (1851) eine neue Kirche gebaut, da die alte Holzkirche so baufällig war, daß sie (1846) polizeilich geschlossen wurde. Die neugebaute Kirche wurde am Michaelstag 1851 durch Erzpriester Pietzka eingeweiht. Von den drei Glocken, die im Turm hingen, tragen die große und die mittlere Glocke eine Inschrift: "Sebastian Götz goss mich anno Domini 1632" steht auf der großen Glocke. Die mittlere Glocke ist mit einem Vers in Latein geziert:
"Aera Canova Sonant Mentes Hominum Que Fatigant. "Ut Cuncti Veniant Reddere vota Deo. "Aere Conis Sed Sit Curae Tibi Fundere Corde. "Aetemo Domini Sit Tua Cura Preces." Jakob Götz goss mich anno 1606.
Die kleine Glocke hatte keine Inschrift (Signierglocke). Die Schule in Schleise ist als ehemalige Kirchschule "uralt". Zu dieser Feststellung kam Franzkowski in seiner Chronik auf Seite 416. In einem Protokoll vom 5. Juni 1767 wird dem Organisten und Schulhalter Mathias Woytasch, der das Lehrer- und Organistenamt schon 1755 versah, das jährliche Gehalt neu festgesetzt, durch den "Scholtze von Schleiße Woytek Lichy" und den ältesten Gerichtsmann Michel David. Von "Mertini 1766" erhielt er von der Schleiser Gemeinde: 16 Rtl. 12 Sgr. in Bar. An Deputat: Korn 12 Scheffel 8 Metzen, 13 Schock Krauth, ein Fuder Heu und das benötigte Holz aus den herzoglichen Forsten, das ihm die Bauern unentgeltlich zuführen mußten. In dem Protokoll ist auch festgelegt, wie diese an den Lehrer zu zahlenden Geld- und Sachleistungen von den Bauern aufgebracht wurden: 26 Bauern sowie der Scholze und Kretschmer zahlen von jeder Hube
10 Sgr. zusammen 14 Rtl. - Sgr.
8 Dreschgärtner, jeder 2 Sgr. 9 pf. 20 Sgr.
8Freyleuthe, inklusiv Schäfer, Schmied, Müller und Ziegler, jeder 4 Sgr. 1 Rtl. 2 Sgr.
8Häusler, jeder 2 Sgr. 9 Hl.20 Sgr.
zusammen: 16 Rtl. 12 Sgr.
Ähnlich wurden die Sachleistungen unter der Gemeinde aufgeteilt.
1854 wurde neben dem alten Schulhaus ein zweites neues Schulhaus erbaut. Im Jahre 1866 trug man das alte Schulhaus ab und erweiterte das neue Schulhaus. 1855 wurde eine zweite Lehrkraft eingestellt und 1903 kam eine 3. Lehrkraft hinzu. Auf den Lehrer und Organisten Matthias Woytasch folgte im Jahre 1787 der Sohn Michael; nach diesem 1813 Martin Warwas, 1837 Franz Orßulok, 1874 Vincenz Orschulok. 1910 hatte die Schule 185 Schüler. Der letzte uns bekannte Lehrer in Schleise war der in Kunzendorf geborene Alfons Dirbach. Er starb am 27. Oktober 1956 in einem Dorf bei Bielefeld.
SCHLOTTAU
Dorf (mit NEU MÜHLE): Kreis, Amtsgericht TREBNITZ 18 km; Post, Amtsbezirk, Standesamt, ev. Kirchspiel SCHLOTTAU; Eisenbahn GR-GRABEN 10 1/2 km; kath. Kirchspiel SCHAWVINE; 910 Einwohner.
SCHLOß WARTENBERG
Rittergut: Kreis, Post, Eisenbahn, Amtsgericht, kath Kirche, ev. Kirche Groß Wartenberg (Bz. Breslau), Bahnhof 2 km; Amtsbezirk, Standesamt Schloß Wartenberg; Einwohner: 120
SCHLOßVORWERK
Vorwerk [Weinberg]: Kreis, Post, Eisenbahn Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 0,5 km, Bahnhof 1,5 km; Einwohner: [174]
SCHMELLWITZ
Dorf , + Rittergut:Kreis Neumarkt - 16 km; Amtsgericht Canth, Amtsbezirk, Standesamt Wilkau;evang Kirche GrPeterwitz; kath Kirche Schmellwitz; 195+146 Einw.
SCHNELLEWALDE poln. Szybowice
Krs., Neustadt, Standesamtsbezirk, ev. und kath. Kirche Schnellewalde Die Standesamtsregister * 1874-1889 und oo sowie + 1874-1891 liegen im Oppelner Staatsarchiv. In der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig befinden sich folgende katholischen Kirchenbücher: * 1717-1767, 1765-1790, 1790-1821; oo 1717-1767 (ev. und kath.!), 1765-1821; + 1717-1765, 1765-1790).
SCHOLLENDORF
Dorf (mit Zollhaus) + Rittergut (mit Ziegelei): Kreis, Amtsgericht Groß Wartenberg 12 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche Schollendorf; Eisenbahnstation Stradam 6 km; evang. Kirche Pontwitz; Einwohner: 520 + 176
Der Ort ist zu deutschem Recht ausgesetzt worden. 1460 gehört Schollendorf einem Lorcke. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts teilt es sich in Ober- und Nieder-Schollendorf. In Ober-Schollendorf ist von 1611 bis 1721 die Familie von Prittwitz ansässig. Im Jahre 1721 kauft es Ernst Wilhelm von Poser und Pangau für 18 500 Taler. 1656 gehörte die Scholzenstelle nur halb zu Ober-Schollendorf. Außerdem war der Scholze zinsfrei, aber er mußte die Wolle zum Markt fahren. Es gab damals acht Bauern, die zusammen 10 Hufen hatten. Der Zins bestand aus: 17 Reichstaler 33 Groschen bar. Ferner: 7 Scheffel, 2 Viertel Roggen, ebensoviel Gerste, 41 Stück Hühner, 10 Schock 1 Mandel Eier. Die Frondienste und Arbeitsdienste (Robotten) wurden auf 10 schwere Mark berechnet. Die 10 Freigärtner zahlten 17 Taler 30 Groschen in Bar. Außerdem lieferten sie 34 Hühner, 8 Schock 2 Mandeln Eier. Sie waren zum Teil Handwerker und leisteten keine Arbeitsdienste. Von den sechs Dreschgärtnern hatte jeder 12 Groschen zu zahlen, dazu zwei Hühner und drei Mandeln Eier. Für abzuleistende Arbeitsdienste wurden bei vieren eine schwere Mark verrechnet. Nieder-Schollendorf gehörte 1555 Christoph von Kossembar genannt Skorkowski und bleibt bis 1676 im Besitz dieser Familie. Aus dem Jahre 1658 stammen gerichtliche Taxwerte über Nieder-Schollendorf. Der Taxwert ist 15 842 Taler 30 Groschen. Zum Ort gehören 12 Bauern, dazu vier Frei- bzw. Groschengärtner sowie neun Dreschgärtnerstellen. Der Gutsbesitzer zahlte 350 Reichstaler an Steuern, die Untertanen mußten dafür 112 Reichstaler und 24 Groschen aufbringen. Im Jahre 1717 kauft Ernst Wilhelm von Poser und Pangau für 19 000 Taler schles. und 125 Taler Schlüsselgeld das Gut. So befanden sich dann seit 1721 wieder beide Güter in einer Hand. 1768 kauft Helene Sophie von Klinggräff das vereinigte Gut. 1845 verkauft Ludwig von Klinggräff für 135 000 Taler an Johann Gottlieb Müller. 1850, 1852 und 1863 wechseln wieder die Besitzer, bis 1883 Karl von Gräffendorff das Gut für 645 000 Mark ersteht.

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