Die Gemeinden des Kreises Groß Wartenberg
In diesen Kurzbeschreibungen folgen wir im wesentlichen den Angaben, die uns aus der Franzkowskischen "Chronik" überliefert sind. Es kann nur von jeder Gemeinde ein kurzer Abriß der geschichtlichen Daten und Abläufe gegeben werden. Auch erheben diese Angaben nicht den Anspruch, in allen Punkten vollständig zu sein. Das ist nach Lage der Dinge zur Jetztzeit auch gar nicht mehr möglich. In den meisten Fällen sind alle Unterlagen verloren gegangen, in vielen Fällen sind leider nur recht unvollständige Angaben derzeit für uns greifbar. Es ist Sinn und Zweck dieser Kurzbeschreibungen, daß das Wenige, was wir noch über die einzelnen Gemeinden des Kreises wissen, aufgezeichnet ist und nicht in Vergessenheit geraten soll. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt diese Aufzeichnungen, dann sind sie ein wertvoller Beitrag zur Geschichte unseres Heimatkreises.

Die Ortsbeschreibungen sind, soweit nicht anders vermerkt, aus dem Schlesischen Ortschaftsverzeichnis von 1913. Einwohnerzahlen in [] sind bereits im zugehörigen Ort mitgezählt

Name Ortsliste 1913 Geschichte
BUNKAI (ab 1937 Grünbach)
Dorf + Rittergut: Kreis Groß Wartenberg 16,5 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Bukowine (Kr Groß Wartenberg) 2,5 km; Amtsbezirk, Standesamt, evang. Kirche, kath. Kirche Goschütz; Amtsgericht Festenberg 9,5 km; Einwohner: 132 + 8
Der Ort soll schon um 1500 bestanden haben, mit Sicherheit ist er aber bereits 1602 nachgewiesen. Am 18.2.1743 erstand Heinrich Leopold Graf Reichenbach den Ort, wonach er ihn 1745 der freien Standesherrschaft Goschütz einverleibte. Vor dem Ersten Weltkrieg war der Ort in die evangelische Schule von Lindenhorst eingeschult.
CARLSHOF
Vorwerk [Fürstlich Neudorf]: Kreis Groß Wartenberg 17,5 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Bralin 8 km; Einwohner: [16]
CHARLOTTENFELD
Dorf: Kreis Groß Wartenberg 12 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation, Amtsgericht, evang. Kirche, kath. Kirche Neumittelwalde 5 km; Amtsbezirk, Standesamt Ossen; Einwohner: 184
Der Ort wurde 1775 als Kolonie mit 13 Gärtner- und zwei Häuslerstellen von damaligen Besitzern des Gutes Ossen angelegt. Es erhielt seinen Namen nach der Ehefrau des Besitzers, Charlotte Wilhelmine von Koschembar geborene von Wuttgenau. Vor der Ortsgründung befand sich dort schon eine zum Dominium Ossen gehörende Sägemühle. Der Ort ist in den 175 Jahren seines Bestehens nicht viel größer geworden. Seine Lage an der Landstraße Neumittelwalde, Rudelsdorf, Oels machte ihn zum gesuchten Rastpunkt der auf der Landstraße Reisenden. Daher bestanden auch zwei Gasthäuser im Ort.
CHARLOTTENTAL
Dorf + Rittergut: Kreis Groß Wartenberg 26,5 km; Postbestellanstalt Brustawe 4,5 km; Eisenbahnstation Kraschnitz 9,5 km; Amtsbezirk, Standesamt, evang. Kirche, kath. Kirche Goschütz; Amtsgericht Festenberg 13 km; Einwohner: 154 + 41
Die Gemeinde wurde 1756 als Kolonie von Heinrich Leopold Graf von Reichenbach auf eigene Kosten, ohne königliche Beihilfe, angelegt. Sie erhielt ihren Namen nach der zweiten Frau des Gründers.
CONRADAU
Dorf + Rittergut (mit Försterei): Kreis Groß Wartenberg 21 km; Postbestellanstalt Conradau (Kr Groß Wartenberg); Eisenbahnstation Neumittelwalde u. Suschen je 10 km; Amtsgericht Festenberg 12 km; Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche Tscheschen; evang. Kirche Suschen; Einwohner: 397 + 28
CONTOMÜHLE
Mühle [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg 22 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg)1 km; Eisenbahnstation Groß Graben 10, Festenberg 8 km; Einwohner: [8]
CZODROCK Schodrock, Scodrock, Szezodrock
Vorwerk [Goschütz]: Kreis Groß Wartenberg 24 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg)2 km; Eisenbahnstation Frauenwaldau 8 km; Einwohner: [2]
DALBERSDORF
Dorf + Rittergut: Kreis, Eisenbahnstation, Amtsgericht Groß Wartenberg 13, Bahnhof 11 km; Postbestellanstalt, evang. Kirche Reesewitz 3 km; Amtsbezirk, Standesamt Dalbersdorf kath. Kirche Kunzendorf; Einwohner: 90 + 163
1305 fand der Ort im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (Einnahmeregister des Bistums Breslau aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Im Druck erschienen im Jahre 1889.) erste Erwähnung. Im Folgenden ersetzen wir diesen Titel durch die Abkürzung L. f. Es heißt dort nach dem ersten Besitzer Dalebor "Elgotha Daleborii" und wird als neue Gründung (nova locatio) bezeichnet. Dalbersdorf ist zu Deutschem Recht ausgesetzt. Eine ganze Reihe von Geschlechtern erscheinen in der Zeittafel, darunter von Schellendorf, von Gaffron, von 1710-1720 die Familie von Franckenberg, danach von Salisch, bis es 1836 ein Heinrich Fischer erwirbt. Am 13.7.1907 war ein Graf Viktor von Czarnecki Besitzer von Dalbersdorf. In der Nähe von Dalbersdorf wurden zwar heidnische Begräbnisplätze entdeckt, sie ließen aber kaum Rückschlüsse auf eine frühe Besiedlung zu. Nach der Einführung der Kreisordnung (im Jahre 1818) wurde Dalbersdorf Amtsbezirk. Zum Groß Wartenberger Archipresbyterat gehörte auch Dalbersdorf, das dort allerdings erst im 15. bzw. 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. Die Dalbersdorfer katholische Kirche, die zeitweilig von den Protestanten benutzt wurde, mußte aufgrund des Westfälischen Friedensschlusses an die Katholiken zurückgegeben werden. Die Pastoren dieser Kirchen bekamen 1653 den kaiserlichen Befehl, sich aller künftigen Amtshandlungen zu enthalten und mußten ihre Stellen aufgeben. Später gehörte Dalbersdorf zum Pfarrverband von Trembatschau und wurde erst 1893 nach Kunzendorf umgepfarrt, zusammen mit den Gemeinden Boguslawitz, Eichgrund, Grunwitz und den Gastgemeinden Reesewitz, Galbitz, Ober- und Nieder-Mühlwitz nebst Kolonie Wirschniok. Zu den bei der Umpfarrung am 20. April 1894 übergebenen kirchlichen Vermögensstücken gehörte: Der alte, als Begräbnisplatz seit dem 30. November 1879 geschlossene Kirchhof und der darauf stehende hölzerne Glockenturm nebst zwei Glocken, ferner ein Pfandbrief über 150 Mark und ein Sparkassenbuch über 568 Mark und 28 Pfennig. Im Reesewitzer Pfarrarchiv tritt Dalbersdorf 1622 in Erscheinung. Es hatte auch schulisch seine Selbständigkeit während der Reformationszeit verloren und ist Reesewitz zugeteilt gewesen. Dieser Zustand ist sicher lange Jahrhunderte bestehen geblieben, denn es war bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg unverändert, die Evangelischen von Dalbersdorf gehörten zum Kirchspiel Reesewitz, das außerhalb der Kreisgrenzen, im Kreis Oels, lag. Dies wurde schon laut Dekret der Königlichen Regierung vom 6.8.1833 bestimmt und festgelegt. Damals wurden Dalbersdorf, Boguslawitz, Eichgrund, Nieder- und Neu-Stradam als Gastgemeinden förmlich der evangelischen Kirche in Reesewitz zugeschlagen. 1834 wurden auch die Evangelischen aus Kunzendorf nach Reesewitz als Gäste zugeteilt. Die evangelische Schule ist aus der seit 1763 in Boguslawitz bestehenden Schule hervorgegangen, d. h. diese Schule wurde im Jahre 1790 nach Dalbersdorf verlegt. Dalbersdorf, Boguslwitz und Eichgrund bildeten einen Schulverband. Zwei Lehrer unterrichteten in drei Klassen. 1876 wurden die Schulgebäude neu massiv gebaut.
DISTELWITZ
Dorf und Rittergut (mit Forsthaus, Försterei Distelwitz-Gahle und Niederhof): Kreis, Amtsgericht, ev. Kirchspiel Groß Wartenberg 8,5 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche Rudelsdorf (Kr Groß Wartenberg)4,5 km; Eisenbahnstation Bukowine 6 km; Einwohner: 202 + 81
Das Dorf wurde nach seinem Gründer oder Besitzer Dzyslaw benannt. Erste Erwähnung findet es um 1305 im L. f. als villa Zycslai. Es wurde zu Deutschem Recht ausgesetzt. 1597 gab es nach einem bestehenden Urbarium (Wasserrecht) im Dorf vier Wassermühlen, darunter war die Kirchmühle. Die Radiner Mühle war nach Distelwitz zinspflichtig. Ein Wladimir Ogrezona "sonst von Distlawitz" genannt wurde als Zeuge in einer am 28.10.1329 erstellten Urkunde des Herzog Conrads in Wartenberg benannt. Die Besitzverhältnisse wechselten lebhaft bis im Jahre 1734 der Ort und das Gut der Standesherrschaft zufallen. Um 1700 wurde an der Kreisgrenze gegen Polen zum Schutz vor dem Einschleppen der Pest mächtige Eichen und sonstiges nutzbares Holz zu einem Schutzwall umgehauen. Man wollte die Grenze besser überwachen. Tag und Nacht ließ man diesen Schutzwall bewachen und die Wachen wurden durch besonders bestellte "Pestdragoner" und Kommissare beaufsichtigt. Diese Grenzsperre fand nicht den Beifall der Nachbarn. Als Racheakt fielen am 23.10.1709 polnische Truppen in Stärke von 15 000 Mann unverhofft in die Herrschaft Wartenberg ein, verübten Gewalttätigkeiten aller Art, richteten großen Schaden an und verbreiteten dazu noch die "leidige Kontagion" (Ansteckung). Schwer betroffen wurden die Gemeinden Kammerau, Distelwitz, Rudelsdorf und Stradam. Im Jahre 1841 ließ der Standesherr in Distelwitz einen Tiergarten anlegen, der aber später wieder einging. Distelwitz war prinzliches Forstrevier (Förster Gigas). Der letzte Bürgermeister, Johann Schebesta, erlebte im Jahre 1967 seinen 100. Geburtstag und ist kurz danach hochgeehrt in Zinzenzell bei Regensburg gestorben. Kirchlich gehörte Distelwitz 1376 bereits zum Groß Wartenberger Archipresbyterat und dieses wiederum zum Breslauer Archidiakonat. Distelwitz gehörte auch zu den Gemeinden, die ihre inzwischen in protestantischen Händen befindlichen Kirchen aufgrund des Westfälischen Friedens (nach dem 30jährigen Krieg) an die Katholiken zurückgeben mußten. Sie wurde 1654 der Pfarrkirche zu Rudelsdorf zugeordnet. Sie hieß damals St. Katharina und Kirchweih wurde am Sonntag nach Katharina (25. Nov.) gefeiert. Die Kirche bestand ganz aus Holz und befand sich 1666 in gutem Zustand. Der Turm jedoch war es nicht. In seinem Inneren hingen 3 Glocken, die 4. Glocke war abhanden gekommen. 1835 fand eine gründliche Renovation der Kirche, 1859 der Pfarrwirtschaftsgebäude und ein Neubau des Pfarrhauses statt. Wann die Kirche den Namen St. Trinitatis erhielt hat man nie genau feststellen können. Im Gebälk über der Sakristeitür befand sich eine etwa undeutliche Inschrift aus dem Jahre 1492. Die beiden Turmglocken waren sehr alt. Kreisschilder und Darstellungen aus dem Leben Jesu zierten die größere Glocke. Von 1868 bis 1877 bestand eine katholische Schule. Die Kinder erhielten dann Unterricht durch den Kammerauer Lehrer. 1895 wurde die Schule zu einer öffentlichen Schule erhoben, nachdem vorher ein Umbau vorgenommen wurde. Um 1779 gelten die Evangelischen von Distelwitz mit Ellgut als zu Groß Wartenberg eingepfarrt. Vom 1.10.1896 ab genehmigte der Evangelische Oberkirchenrat zu Berlin die Anstellung eines Vikars in Groß Wartenberg. Dieser sollte in wechselnder Reihenfolge in den zum Parochialverband gehörenden Außengemeinden den Gottesdienst halten. Er fand in den jeweiligen Schulhäusern statt, so auch in Distelwitz. Die evangelische Schule ist wahrscheinlich aus der vorherigen katholischen Kirchschule hervorgegangen und war schon 1762 vorhanden. 1835 wurde das Schulhaus massiv neu erbaut. Die Schule wurde vor dem Ersten Weltkrieg einklassig geführt, mit rund 40 bis 45 Schülern. Eng verbunden mit dem Geschehen in Distelwitz war der Ortsteil Distelwitz-Ellgut seit jeher. Auch er findet bereits 1305 erste Erwähnung im L. f. und war zu Deutschem Recht ausgesetzt. Bis 1659 saßen die gleichen Besitzer auch in Distelwitz-Ellgut, danach bis gegen 1734 finden wir u. a. die von Kotulinski, von Schenkendorff, und von Franckenberg als Besitzer, danach fällt der Ort an die Standesherrschaft Groß Wartenberg.
DISTELWITZ-ELLGUTH
Dorf und Rittergut: Kreis, Amtsgericht, ev. Kirchspiel Groß Wartenberg 11 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche Rudelsdorf (Kr Groß Wartenberg)2 km; Eisenbahnstation Bukowine 6,5 km; Einwohner: 77 + 24
DOBRZETZ
Dorf + Rittergut (Vorwerk siehe Breschine): Kreis Groß Wartenberg 19 km; Postbestellanstalt Tscheschen (Kr Groß Wartenberg) 0,5 km; Eisenbahnstation Neumittelwalde u. Bukowine je 6 km; Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche, evang. Kirche Goschütz; Amtsgericht Festenberg 11 km; Einwohner: 373 + 25
DOMASLAWITZ (ab 1937 Lindenhorst)
Dorf + Rittergut (mit Schrot Mühle): Kreis Groß Wartenberg 18,5 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk, Standesamt, evang. Kirche, kath. Kirche Goschütz (Kr Groß Wartenberg)3,5 km; Eisenbahnstation Bukowine 4 km; Amtsgericht Festenberg 7,5 km; Einwohner: 468 + 69
Der Ort kam 1281 in den Besitz des Klosters Leubus, dem es von Herzog Heinrich IV. von Breslau für durch ihn verursachte Kriegsschäden übereignet wird. Aber bereits 1305 gehört es als "villa Luthconis" einem Sohn Lutko des Grafen Pakoslaus, der als Marschall des Herzogs Heinrich IV. und als vertrauter Rat Herzog Heinrich V. (1290-1296) eine bedeutende Rolle spielte. Es war damals ein Dorf von 50 Hufen. 1324 war Theodor von Domaslow, vermutlich ein Sohn Lutkos, der Besitzer. Gegen 1605 verkaufte es Burggraf von Dohna an die Herrschaft Goschütz. Er legalisierte damit nur das damals bestehende Verhältnis, denn das Dorf war zum Zeitpunkt des "Verkaufs" bereits Bestandteil der Herrschaft Goschütz. Als Kaiser Leopold in Wien am 10.6.1675 das Abkommen zwischen dem Karl Hannibal von Dohna und Freiin Anna Elisabeth von Scharffenberg, der Großmutter des Karl Hannibal, bestätigt, wurde damals der Grund zur späteren Freien Standesherrschaft Goschütz gelegt. 1666 gehört Lindenhorst zur Parochie Goschütz, ebenso dürfte es bis im Anfang des 18. Jahrhunderts schulisch mit Goschütz verbunden gewesen sein. Im Jahre 1782 ist die Schule in Lindenhorst bezeugt. Sie gehörte damals bereits zum evangelischen Parochialbezirk Goschütz. Wie auch der Ort selbst zur Goschützer Parochie zählte. Vor dem Ersten Weltkrieg unterrichteten zwei Lehrer in drei Klassen. Das Schulhaus wurde 1880 massiv neu erbaut. Eingeschult war Lichtenhain (Lassisken) und Grünbach (Bunkai).
DOMBROWE
Kolonie [Gaffron]: Kreis Groß Wartenberg 12 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Neumittelwalde 6,5 km; Einwohner: [42]
DOMBROWE (ab 1936 Eichenhain)
Dorf: Kreis Groß Wartenberg 22 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Groß Graben 3, Bahnhof 4 km; Amtsgericht, Standesamt, evang. Kirche, kath. Kirche Festenberg 3,5 km; Amtsbezirk Groß Schönwald; Einwohner: 198
Der Ort lag an der Kreisgrenze gegen Oels und gehörte zur Herrschaft Schönwald. Der Name ist abzuleiten von den Eichenwäldern = Eichendickicht. Es ist nicht auszuschließen, daß sich um den Besitz des Ortes ein 25 Jahre währender Prozeß entwickelte, der in einem Urteil vom Montag nach Michaelis 1569 auf der kaiserlichen Burg zu Breslau entschieden wurde. Es bestätigt den Besitzer von Schönwalds, Friedrich von Borschnitz, als Besitzer. Der Ort wird dort mit Krzewe benannt. Er bestand gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus 20 Freigärtner- und zwei Häuslerstellen. Es gab damals auch eine Wassermühle und eine Brettschneiderei im Ort. Am 8.8.1883 wurde Dombrowe, das bisher kirchlich zu Rudelsdorf zählte, nach Festenberg eingepfarrt. Die evangelischen Kinder wurden seit 1834 im Schulverband Sandraschütz erfaßt. In diese Schule gingen ab 1836 nur noch die Kinder von Sandraschütz, Dombrowe und Kolonie Pawelke, der bisher dazugehörige Ort Schöneiche schied aus. Das Schulgebäude wurde 1886 neu gebaut und ein Lehrer hatte dort gegen 100 Kinder zu unterrichten.
DOMSEL
Dorf + Rittergut: Kreis, Amtsgericht Groß Wartenberg 10 km; Postbestellanstalt Trembatschau 3,5 km; Eisenbahnstation Perschau 4,5 km; Amtsbezirk Fürstlich Neudorf; Standesamt Domsel; kath. Kirche Türkwitz; evang. Kirche Droschkau; Einwohner: 191 + 161
DREIHÄUSER
Kolonie [Bischdorf]: Kreis, Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Groß Wartenberg (Bez. Breslau) 6, Bahnhof 8,5 km; Einwohner: [14]
DREIHÄUSER
Kolonie [Distelwitz]: Kreis Groß Wartenberg 6,5 km; Postbestellanstalt Rudelsdorf (Kr Groß Wartenberg) 5,5 km; Eisenbahnstation Bukowine 8 km; Einwohner: [11]
DREIHÄUSER
Kolonie [Goschützhammer]: Kreis Groß Wartenberg 24 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg) 3,5 km; Eisenbahnstation Frauenwaldau 6,5 km; Einwohner: [80]
DROSDENSCHIN
Kolonie [Drungawe]: Kreis Groß Wartenberg 23 km; Postbestellanstalt Goschütz (Kr Groß Wartenberg) 5 km; Eisenbahnstation Festenberg 9,5 km; Einwohner: [83]
DRUNGAWE (ab 1936 Wildheide) poln. Dragow
Dorf + Rittergut (mit Schäferei und Ziegelei): Kreis Groß Wartenberg 12 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk, Standesamt, evang. Kirche, kath. Kirche Goschütz (Kr Groß Wartenberg)2 km; Eisenbahnstation, Amtsgericht Festenberg 6,5 km; Einwohner: 338 + 90
1305 als Dragossowiczi erwähnt, war es beim Kauf durch Burggraf Abraham von Dohna im Jahre 1605 schon ein Teil der Herrschaft. Beim gütlichen Vergleich im Erbstreit der Familie von Dohna vom 5.6.1656 wird Drungawe zu dem Städtlein Goschütz gehörig betrachtet. Als Freiherr Heinrich Leopold Graf von Reichenbach am 9. April 1775 starb, wird Drungawe auch als zu seinem Besitz gehörig benannt. Kirchlich gehörte Drungawe bei einer Archidiakonalvisitation am 6.7.1663 zur Parochie Goschütz. Die Parochianen waren in weit überwiegender Mehrzahl katholisch. Eingeschult war der Ort ebenfalls bei Goschütz.
DUDEMÜHLE, HEIDEMÜHLE
Sägemühle [Schollendorf]: Kreis Groß Wartenberg 13,5 km; Postbestellanstalt Schollendorf 8,5 km; Eisenbahnstation Stradam 9 km; Einwohner: [5]
DYHRNFELD
Dorf: Kreis, Amtsgericht, evang. Kirche Groß Wartenberg 9 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Stradam (Kr Groß Wartenberg)7, Bahnhof 8 km; Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche Rudelsdorf; Einwohner: 129
Der Ort wurde um 1770 in der friedricianischen Zeit mit königlicher Unterstützung als Kolonie angelegt, durch den damaligen Besitzer von Rudelsdorf, den Grafen Dyhrn. Er bestand aus 22 Freistellen. Das 1721 schon vorhandene Vorwerk Sowade wurde bei der Neuanlage des Ortes mit verwendet. Am 4.6.1789 kaufte Heinrich Graf von Reichenbach-Goschütz Rudelsdorf mit Radine und Dyhrnfeld. Die Orte blieben im Besitz der Grafen von Reichenbach bis am 23.12.1865 mit vollzogener Stiftungsurkunde der "Wilhehn Gottlieb Korn Rudelsdorfer Familien-Fideikommiß" errichtet wurde. Seit dieser Zeit blieb der Ort der Familie von Korn-Rudelsdorf eng zugehörig. Dyhrnfeld gehört kirchlich sicher zur Parochie Rudelsdorf, obwohl ein früher Nachweis fehlt. Am 5. Mai 1866 gehört Dyhrnfeld zu der unter diesem Datum zur öffentlichen Schule erhobenen früheren katholischen Privatschule in Rudelsdorf. Die Evangelischen gehörten 1779 bei einer Kirchen- und Schulvisitation durch den Königlichen Oberkonsistorialrat D. G. Gerhard als Gäste zur Schloßkirche von Groß Wartenberg. Eine formelle Einpfarrung der sich zur Schloßkirche haltenden Gemeinden ist nie erfolgt. Es ist wohl auch fraglich, ob infolge der vom evangelischen Oberkirchenrat erlassenen neuen Kirchenordnung am 1. Oktober 1851 bei der Wahl der Mitglieder des neuen Gemeindekirchenrats, der neben den Geistlichen aus vier Mitgliedern der Stadtgemeinde und 5 Mitgliedern der Dorfschaften bestand, Dyhrnfeld zur Gemeinde Groß Wartenberg gehörte.
DYHRNHOF
Vorwerk [Paulschütz] Kreis Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Groß Wartenberg (Bez. Breslau) 2,5, Bahnhof 3,5 km; Einwohner: [52]
EICHGRUND
Rittergut: Kreis, Amtsgericht, Eisenbahnstation Groß Wartenberg 15, Bahnhof 13 km; Postbestellanstalt, evang. Kirche Reesewitz 5 km; Eisenbahnstation Namslau 12 km; Amtsbezirk, Standesamt Dalbersdorf; kath. Kirche Kunzendorf; Einwohner: 129
Es ist ein ursprünglich zu Boguslawitz gehörendes Vorwerk. Erst seit 1727 tritt es als ein selbständiges Gut in Erscheinung. Eine Eintragung im Grundbuch der Standesherrschaft Groß Wartenberg enthielt beim Rittergut Boguslawitz den folgenden Hinweis: "Davon ist am 18. Juli 1727 das kleine Vorwerk bei der Mühle, 'Eichgrund' genannt, an Kaspar Adolf von Dresky für 8000 Taler schles. abverkauft worden." 1892 ist eine Witwe Marie Hoffmann geborene Börner zu Boguslawitz und deren Tochter als Erben des verstorbenen Besitzers Karl Ernst Gustav Hoffmann bekannt. Ungefähr 1893 wird das bisher zum Pfarrverband Trembatschau gehörende Eichgrund nach Kunzendorf eingepfarrt. Die Evangelischen wurden laut Dekret der Königlichen Regierung vom 6. August 1833 als Gastgemeinde zur evangelischen Kirche von Reesewitz zugeschlagen. Schon 1763 wurde in Boguslawitz eine evangelische Schule errichtet, die 1790 nach Dalbersdorf verlegt wurde. Zu diesem Schulverband gehörte bis zum Jahre 1945 Eichgrund. Die Schule wurde 3klassig geführt.
EICHVORWERK (Eichwald)
Kolonie [Kraschen]: Kreis Groß Wartenberg 12 km; Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Neumittelwalde 2,5 km; Einwohner: [26]

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